Texte: Des Winters Weiße Reinheit
Weiße Reinheit
Schweigen umhüllt die Zeit
Lässt alles erliegen lässt alles vergehen
Jeder Herr jeder Knecht des Kriechervolks erlag schon längst der Kälte und dem Zorn
Die Letzten welche noch blieben richteten sich selbst
Die Hoffnung schwand mit jeder Stund
Und immer tiefer ward der Schlaf
Ein Schlaf unter Frost und Schnee
Welche all die Taten, all die Jahre
jedes Gräuel und jedes Leben enden
Unter der Last zerbersten Haut und Knochen,
zersplittern Holz und ganze Wälder
Aus tosenden Wellen, aus rauschenden Flüssen
Aus schäumenden Wasserfällen wurden stumme Zeugen
Eine Momentaufnahme der baldigen Vergangenheit
Erstickt wird ein jeder Keim
welcher versucht diesem Gefängnis zu entrinnen
Denn unerbittlich und weiße
Ist nun wer einst war infantil
Auf dass für immer nun geschrieben steht
Weiße Reinheit
Unberührt von Menschenhand!
Ruf zu den Waffen
Hört den Ruf zu den Waffen!
Lauscht dem Schrei der Würde!
Wetzt die Sensen Spitzt die Lanzen!
Füllt Pulver in die Kanonen!
Wie lang wollt Ihr euch noch knechten lassen?
Wohin wollt ihr noch fliehen euch verstecken?
Wann lodert das Feuer der Auflehnung in euch?
Was müssen sie euch noch alles nehmen?
Wen wollt ihr noch zu Grabe tragen?
Wer soll noch von euch gehen?
Wie lang wollt ihr noch schweigen?
Wie lang wollt ihr noch träumen statt zu handeln?
Vor wem wollt Ihr noch kauernd betteln?
Bis ihr den Ruf zu den Waffen vernehmt?
Wetzt die Sensen Spitzt die Lanzen!
Füllt Pulver in die Kanonen!
Zersplittert die Tore und nehmt jeden Graben!
Ringt bis jeder Herr liegt auf dem Schlachtfeld erschlagen!
Bastion
Eine Ruine aus stolzen Stämmenringt sich um meine kleine Seel
Prachtschlösser, verfallen, vergessen, verstummt
Was einst im Licht der Sonne zur Vollkommenheit erstrahlte
Verkam zu traurigen Formationen
Aus Astgestrüpp und Zweigen
Ein Leichenberg aus Holz
Nur in der Nacht wenn die alte Machtzu erneuter Stärke reift
Kann man die ursprüngliche Kraft empfinden
Das Herz schlägt im Takt der Bäume
Die sich im Winde wiegen
Dann erglüht sie wieder im Schein des Mondes
Die Bastion - Ehrerbietend , Uneinnehmbar
Ihr Bann reißt mich hinfort in längst vergangene Zeiten
Als sich keine Axt im Fleisch des Waldes vergrub
Als kein Sägeblatt die Wirbel der Bäume zerteilte
Als kein Feuersturm durch die Schluchten zog
Als wir nur geduldete Gäste waren
Und nicht der Parasit im faulenden Morast
Doch schon mit dem ersten Sonnenstrahl
Vergehen diese Kräfte
Welken unter den unbedachten Schritten
derer welche sie einst in Ketten warfen
Tod eines Winters
Lange Schatten warf der Herbst,
als die ersten Boten kamen
Kälte kroch in unsre Lungen,
um uns alsdann ganz zu umarmen
Kristalle tanzten mit dem Wind,
und gaben ihm ihr Angesicht
Formierten einen Wall,
undurchdringbar für das Licht
Obgleich ist das Dasein nur,
ein Stern der am Nachthimmel verglimmt
Welch Ironie dass aus der Toten Saft
Verschmähtes neues Leben rinnt
Bitter schien mir die letzte Stunde,
als aus der Furcht Gewissheit trat
Hämisch grinste nur der Mensch,
als des Winters Tod besiegelt ward