V/A - Schwarztyrannen-Sampler-Review
Wenn man sich mal die Liste der auf dem „Schwarztyrannen“-Sampler vertretenen Bands so anschaut, findet man genügend bekannte und auch gute Künstler. Da verwundert es, dass man vielerlei eher negative Stimmen zu dem von Umtrunk Records herausgebrachten Sampler hört. 17 Lieder, rund 73 Minuten bietet diese CD, zumindest die Quantität stimmt also. Das Label scheint es übrigens nicht mehr zu geben, zumindest ist lediglich noch die Startseite erreichbar, der Rest der Homepage und somit das Essentielle sind nicht mehr existent.
Den Anfang machen NORDAFROST mit „The Hall of the Pagan Martyrs“, welches recht gut klingt und kurz gehalten ist. MEMBARIS folgen, auch sie bieten keinen schlechten Black Metal. Der Gesang ist schon aggressiver und heischend, zudem wird in schnellen Tempogefilden agiert. Insgesamt ein Lied, welches man sich gut anhören kann, ein ganzes Album mit solcher Musik würde aber unter Umständen Längen aufweisen und bedürfte einiger Auflockerungen. GOLGATHA beeindrucken jedoch keinesfalls, die Musik ist selbst für eine Rumpelaufnahme sehr unoriginell, weshalb sich diese vier Minuten auch ziehen wie gefühlte Stunden. SCHATTENDASEIN machen auf ihren Werken eine recht gute Figur, hier gestaltet sich das nicht wirklich anders. HANDS OF HATE darf man hingegen schon eher unter den Tisch fallen lassen, „I Am the Forces of Madness“ ist nicht gerade schön anzuhören, wobei man ihnen lassen muss, dass sie auf Vielfalt setzen. Leider nur technisch schlecht. THE RUINS OF BEVERAST folgen, eine detaillierte Meinung erspare ich mir an dieser Stelle und verweise lieber auf die Rezensionen in der Datenbank. Mit UHRILEHTO folgt nun wirklich nicht die Creme de la Creme des Black Metals, aber zumindest kann man sich den beigesteuerten Track antun. Wobei das Keyboardgefidel recht zügig missfällt. Gut, gibt aber schlechteres.
Das beweisen auch direkt im Anschluss PAIMON. „Butcher’s Science“ ist schlicht miserabel und langweilig. CERBERUS folgen mit einem Stück ihres ersten richtigen Albums, welches weder positiv noch negativ auffällt, also weiter zu MISANTHROPIC. Hier hat man sich anscheinend auf growlartigen Gesang festgelegt, die Musik ist im Übrigen nicht besonders toll oder akzeptabel, also wieder direkt weiter. LUNGORTHIN verdienen nämlich schon eher etwas Aufmerksamkeit; „Open the Gates“ gefällt. Zudem kommt der Band zugute, dass zuvor länger kein bemerkenswertes Stück erklang, weshalb LUNGORTHIN durchaus im Gedächtnis bleiben könnten. EISTHRON senken das Niveau wieder, lassen sich dabei auch nicht viel Zeit. Einfach sehr uninspiriertes, belangloses Geschepper plus mehr schlechter als rechter Gesang. Es folgen NECROCCULT, bei denen ich wieder auf die Rezension in unserer Datenbank verweisen möchte. KRATER besetzen den 14. Titel und was soll man groß sagen? Diese Band ist verdammt gut, aktuell um einiges besser, da sie sich kontinuierlich gesteigert hat. WOLFCHANT ist der Name der nächsten Band und hier muss man vermutlich kaum weitere Worte verlieren, die Gruppe ist heutzutage ja nun keine totale Unbekannte mehr. „Fenrir – Formed by Fire“ strahlt Stärke aus und fasziniert sogar ein wenig, obwohl es teils nicht sonderlich gelungen eingespielt worden ist. KIRCHE DES KOR klingt vom Namen her schon nicht sehr gut, der Liedtitel „Das mordende Kind“ verstärkt den Verdacht noch mal, der Song selbst belegt das vorschnelle Urteil letztlich. FENFIRE steuern dann den Rausschmeißer bei und machen dies recht adäquat. Durch die im Endeffekt also schon günstige Positionierung innerhalb der Tracklist dürften auch sie dem Hörer im Sinn verharren.
Dieser Sampler hat Licht- und Schattenseiten. Die Unterschiede könnten teils gravierender nicht sein. Zum einen sind Stücke von Künstlern vertreten, welche überall gelobt werden oder zumindest gute Kritiken erhalten. Dann sind wieder Projekte dabei, bei denen man nur den Kopf schütteln kann. Ich weiss beim besten Willen nicht, nach welchem Verfahren hier die Stücke ausgesucht wurden, einen wirklichen Leitfaden scheint es nicht zu gegeben zu haben.
Patrick Käseberg
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